Das Image des Veganismus und wie hilfreich ist es in Sachen Tierschutz?


Welches Vorbild will man als Veganer sein? Und welches Image will man vertreten?

Es gibt bezüglich des Veganismus sehr viele Vorurteile. Dass Veganer missionieren, sich für etwas Besseres halten, nur nach dem Motto ganz oder gar nicht leben und keine Graustufen zulassen usw.
Die Frage, die sich mir bei der ganzen Sache stellt ist: Was ist dem Tierschutz dienlicher – wenn man als Veganer in Schwarz und Weiß denkt oder wenn man auch Graustufen zulässt?

Ich denke inzwischen, dass Veganismus auf viele, von außen betrachtet, mitunter nicht ohne Grund extrem und unnahbar wirkt. Und ich denke auch, dass nicht jeder einfach so vegan leben kann. Dass es manchen einfach nicht so leicht fällt wie anderen. Allein der Verzicht auf Käse stellt erfahrungsgemäß schon viele vor eine emotionale Herausforderung.

Menschen sind verschieden. So auch die Meinungen. Manch einer sieht eine Sache strenger, der andere lockerer. Was mir jedoch immer wieder auffällt ist, dass man als Veganer darauf hingewiesen wird, dass es ja nicht nur schwarz und weiß, sondern auch Graustufen gäbe. Es wird also schon irgendwo davon ausgegangen, dass man dogmatisch denke.
Dasselbe gilt für die Haltung gegenüber dem Thema, die fast schon zum Standard geworden ist. Und zwar die, des missionierenden Veganers. Veganismus hat automatisch schon dieses negative Image. Und ich denke inzwischen nicht ohne Grund. Und auch nicht nur, weil man halt was Pflanzliches isst. Sondern was oft kritisiert wird ist eben das Verhalten. Das steht meist grundsätzlich im Vordergrund, bevor man überhaupt mal an Tierschutz denken kann. Und das Thema Tierschutz oder Tierleid wird dann sowieso verdrängt, denn gedanklich und gefühlsmäßig ist es lediglich das negative Image, das im Kopf herum schwirrt.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Letztens selbst in mir gemerkt habe, als man mir gegenüber Vergleiche zwischen dem Essen von Käse zu Kinderarbeit gezogen hat. Ich werte das nicht als persönlichen Angriff, denn ich weiß was man mir damit sagen wollte. Doch, auf der anderen Seite wirkte das schon so als hätte man mir unterstellen wollen, dass ich Kinderarbeit befürworten würde. So denke ich inzwischen auch, dass gerade wenn man Vergleiche zwischen dem Leid, welches Menschen zugefügt wird und das welches Tieren zugefügt wird zieht, das bei vielen nicht ohne Grund auf Abwehr stößt. Denn die meisten werden solche Vergleiche wohl eher als Angriff verstehen.
Ein Beispiel dafür ist die damalige Kampagne von PETA „Holocaust auf ihrem Teller“ , die Massentierhaltung mit dem Holocaust verglich. Es sollte wach rütteln, indem das Leid der Tiere mit den Opfern des Holocaust verglichen wurde. Doch die Kampagne erreichte eher das Gegenteil, nämlich Empörung.

Ein weiteres Beispiel wäre Gary Yurofski. Ein Vegan-Aktivist, der sich inzwischen jedoch aus dem Aktivismus zurück gezogen hat. Seine Reden sind vom Inhalt her sehr gut. (Bis auf seine Ansicht zu B12 und dass man als Veganer keine Supplemente benötige. Das ist fahrlässig) Doch wenn er dann in Interviews sagt, er würde Gewalt gegen Menschen anwenden um Tiere zu retten, dann bekommt die Sache wieder einen negativen, eben zu extremen Charakter. Genauso wenn er sowas sagt wie, dass er alle Menschen hasst.

Nun kann man sagen, dass manche mit krasser Konfrontation eher wach gerüttelt werden und sich mit dem Thema beschäftigen. Schließlich hat Gary Yurofski auch viele zum Veganismus gebracht. Er polarisiert halt.

Etwas, das mir auch auffällt ist, dass sich viele Veganer Gedanken darüber machen möglichst perfekt zu sein. Dass einige sehr streng mit sich selbst ins Gericht gehen, ob sie wegen ihrer moralischen Einstellung dieses oder jenes überhaupt dürfen.
Dabei geht es beim Veganismus doch nicht um Perfektion, oder? Und nimmt der Eifer nach Perfektion, möglichst immer diese oder jenes zu beachten, einem nicht eigentlich die Freude an der Sache?

Etwas, das ich auch öfter mal höre, warum manche das Interesse am Thema verloren oder sich abgewandt haben, ist die gegenseitige Kritik von Veganern unter einander.
Dass es den Anschein habe möglichst perfekt sein zu müssen. Da frage ich mich dann schon, wo da die gegenseitige Solidarität bleibt?
Oder dass sich manche Vegetarier über Veganer aufregen. Dass diese sagen, dass sie ja schon etwas tun, es aber in den Augen mancher Veganer nicht genug wäre.

Es gibt unterschiedliche Arten wie man zum Zwecke des Tierschutzes verfahren kann. Ich für meinen Teil denke, dass wenn man das Thema zu dogmatisch angeht, das eher einen negativen Effekt mit sich zieht. Besonders wenn man fordert, dass sich jeder vegan ernähren sollte. Da das eben nicht jedem leicht fällt. Und da auch nicht jeder perfekt ist.
Das Image des Veganismus ist aus meiner Sicht einfach sehr negativ behaftet. Es würden sich sicher einige für das Thema interessieren, denn so gut wie jeder findet die Art wie Tiere heute gehalten werden nicht in Ordnung. Aber dadurch, dass das Image des Veganismus so mit Dogmatismus und Strenge behaftet ist, und von außen teilweise einen wohl religiösen Touch hat, der keine Graustufen zulässt, distanzieren sich wohl wieder viele davon.
Etwas, das sehr schade ist. Wäre es da nicht manchmal sinnvoller das Ganze etwas lockerer zu sehen?

 

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40 Kommentare zu „Das Image des Veganismus und wie hilfreich ist es in Sachen Tierschutz?

  1. Liebe Grün Schnabel Utopie
    „Wir müssen Unrecht weder bewerten noch vergleichen, um einzusehen, dass etwas moralisch verwerflich ist.“

    Und genau diese Denkweise ist totalitär. Denn du gehst dabei davon aus, daß dein Standpunkt und deine Interpretation von Moral die einzig richtige sei. Und alle anderen deswegen im Umkehrschluss unmoralisch seien. Das ist nicht nur falsch, da Moral absolute Auslegungssache ist, sondern auch nocht absolut anmaßend und beleidigend. Und mitunter ein Grund, weswegen Veganer so ungerne gesehen sind.

    „Wenn konsequenter Veganismus extrem ist bin ich eben Extremist.“

    Konsequenter Veganismus ist surreal und praktisch undurchführbar. NIEMAND kann konsequent vegan sein. Denn dann dürftest du gar nichts mehr essen, da sogar beim Pflanzenanbau Tiere sogar qualvoll leiden und sterben. Ebenso dürftest du keinen Computer nutzen und keinen Strom verwenden, da selbst dieser Tieren Leid zufügt und sie verdrängt. Konsequenter Veganismus ist absolut surreal und NICHT lebbar in unserer Welt. Und genau darin zeigt sich, daß er einfach ein Irrweg ist. Ich habe alle Optionen intensivst durchdacht und es gibt keine einzige Möglichkeit, Veganismus konsequent zu leben. Und damit wir uns nicht falsch verstehen, Veganismus bezeichnet den Lifestyle. Das einzige was möglich ist, das wäre vegan essen. Aber auch NUR unter den Gesichtspunkten, daß man eben nur pflanzliches auf den Teller tut aber das dabei trotzdem entstehende Tierleid ausblendet. Also auch dort gibt es keine perfekte Konsequenz. Wir leben nämlich in einer Welt die auf Ausbeutung aufgebaut ist. Der Pilz parasitiert am Baum. Der Löwe bedient sich bei der Gazelle. Die Gazelle tötet die Pflanzen und so weiter. Alles ist ein Kreislauf und wenn man es so extrem sehen mag, lebt es voneinander und nimmt dem jeweils anderen sein Leben. Darum auch den Begriff Nahrungskette. Und da wir Menschen B12 brauchen und dies nur in Tierprodukten konstant, sicher und für die Massenversorgung tauglich zu finden ist, auf natürlicher Basis versteht sich über das Essen, dann erschließt sich damit auch unser Bedarf danach. Natürlich kann man Mitleid mit den Tieren haben und deswegen trotzdem anders essen und auf Präparate zurückgreifen. Aber dies dann als der einzig richtige Weg auszulegen und alle anderen als unmoralisch abzustempeln, geht VIEL zu weit und ist einfach nur verlogen. Da man die Zusammenhänge und die natürlichen Bedürfnisse verleugnet. Das persönliche Mehrempfinden für gewisse Lebewesen, egal ob Pflanze oder Tier (Frutarier zB. sind auch bei Pflanzen rücksichtsvoll und essen daher nur Dinge die abgefallen sind, aber keine Knollen usw. wo sie Pflanzen töten müssten) ist eine persönliche Sache und dies gibt einem noch lange nicht das Recht, auf seine Mitmenschen herabzusehen! Man darf natürlich gerne seine eigenen Essensregeln haben, aber eben ohne Anschuldigungen anderen gegenüber. Also für sich selbst! Alles andere mündet in Extremismus, wenn man seinen Bereich verlässt und in jene anderer Menschen eindringt und bevormunden oder manipulieren möchte. Und genau deswegen sind so einige Veganer auch verhasst bei ihren Mitmenschen. Eine Gegenreaktion auf einen Angriff! Denn auch verbale Gewalt ist Gewalt!

    Und mein Einwurf dabei, daß einige „blind einer Ideologie folgen“, bezieht sich darauf, daß sie diese Ideologie für sich entdecken, aber dabei dann VIEL zu weit gehen! Ohne jegliche Abwägung von Vernunft den Mitmenschen gegenüber. Und da spreche ich sogar aus erster Hand, da ich damals selber so tickte und daraus gelernt habe. Der Zweck heiligt eben nicht jedes Mittel! Egal welche Hardliner zu was auch immer anstacheln und aufrufen…

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    1. Ich denke im Punkt Moral in Sachen Tierschutz kann man sich wohl darauf einigen, dass so gut wie niemand Tierquälerei für in Ordnung hält.
      Der Unterschied liegt dann eher in der jeweiligen Konsequenz. Der eine entschließt sich Veganer zu werden, der andere seinen Fleischkonsum einzuschränken usw.

      Man kann nicht absolut konsequent vegan leben in unserer Gesellschaft. Da muss man immer Kompromisse eingehen.
      Spätestens wenn ich als Veganer vor der Wahl stehe mich selbst als Mensch vor meine Ethik (keine Tierprodukte konsumieren in so gut wie allen Lebensbereichen, so weit möglich) stellen zu müssen, werde ich nicht kosequent vegan leben. Sondern eher vegan so weit möglich.

      Vegan als Lebensweise hat erst einmal nichts Negatives an sich. Es ist halt das was man daraus macht, das dann negativ werden kann.

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      1. Tiere essen hat jedoch mit Tiere quälen erstmal gar nichts zu tun. Quälen tut man sie nur, wenn man sie leiden lässt. Also foltert oder grausam hält oder langsam tötet. Tierquälerei ist ekelhaft und dafür ist das Tierschutzgesetz da, worunter Tierquälerei klar verboten ist.

        Sich als Mensch artgerecht zu ernähren ist jedenfalls alles andere als „moralisch verwerflich“. Da gibt es ganz andere Dinge, die tatsächlich moralisch verwerflich sind. Aber ich lasse mir sicher keine Verwerflichkeit von Grün-Schnabel-Utopie andichten, nur weil ich mich artgerecht ernähre, so wie sich der Mensch schon seit Jahrmillionen ernährt…

        Wie ich schon erwähnte, bin auch ich definitiv gegen Tierquälerei. Das steht also außer Frage 🙂

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      2. „Wie ich schon erwähnte, bin auch ich definitiv gegen Tierquälerei. Das steht also außer Frage 🙂“

        🙂

        Über das Thema Schlachtung haben wir beide ja schon diskutiert :). Von daher brauche ich dir ja auch nichts darüber zu erzählen, über die einzelnen Schlachtverfahren sowie Verfahren der Betäubung, über Dunkelziffen usw. Das kennst du ja sicher alles selbst gut genug :).

        Für mich, und das sehe ich persönlich so, ist auch der Tod eines Tieres mit Leid verbunden. Eben das Töten.
        Für mich ist es auch so, dass ich wenn ich Fleisch sehe, direkt damit sehe, dass es mal ein Teil eines Tieres war. Dasselbe gilt für Fisch. Deshalb könnte ich das selbst nie wieder essen.

        Ein ehemaliger Metzger, mit dem ich mal ein sehr anregendes Gespräch hatte, sagte selbst, dass er diese Tätigkeit nicht hätte so lange machen können, wenn man nicht irgendwo im Bewusstsein „abschaltet“, dass es sich hierbei um Tiere handelt, die getötet und verarbeitet werden. Gemocht habe er es nie.
        Ich denke, dass es daher auch nicht jedem Menschen leicht fällt eine solche Tätigkeit auszuüben. Eben weil es mitunter eine blutige Tätigkeit ist.
        Das ist ähnlich wie in der Pflege. VIele sagen zu mir, dass sie meinen Beruf nicht ausüben könnten, weil ihnen das Leid der Menschen zu nahe gehen würde. Da muss man in der Tat sich teilweise von dem Leid, das man sieht, distanzieren können, sonst kann man das auf Dauer wirklich nicht ausüben. Und genauso sehe ich das auch beim Thema Schlachten in Bezug auf den Menschen, der diese Tätigkeit ausübt. Es ist eben keine harmlose, sondern eine harte Tätigkeit.

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      3. Natürlich fällt einem Menschen, der das durchgehend ohne Pause macht, nicht so leicht. Denn es ist immernoch anders, wenn man für den Eigenbedarf wie früher mal im Hof schlachtet, oder aber wenn man das professionalisiert industriell wie am Fließband macht. Aber die heutigen Effizienzsteigerungen sind eben nun mal nötig. Das passiert beim Ackerbau ja genauso. Wir sammeln Obst und Gemüse und Getreide heute auch nicht wild in der Natur, sondern wir optimieren den Ertrag und bauen zentralisiert an und ernten auch dort zentralisiert.

        Dunkelziffern sind die eine Sache und auch das kleine bisschen Leid bei der Schlachtung, welches natürlich so gering wie möglich zu halten ist, ist ein leider sehr aufgebauschtes Thema. Wenn wir mal in die Natur schauen bei einer Tierdoku, wo Tiere mit scharfen Krallen schwer verletzt werden und mit spitzen Gebissen durchlöchert werden, während sie noch um ihr Überleben rennen und immer weiter gequält und verletzt werden, bis sie ihren Wunden erliegen, dann muss ich wohl kaum erwähnen daß die menschliche Art Fleisch zu beschaffen bei weitem nicht so grausam ist, wie es dies in der Wildnis ist…
        Wenn man das jetzt persönlich auch noch nicht mag, dann ist das halt eine persönliche Entscheidung. Aber man muss auch nicht aus dem Kontext gerissene Dinge total überdramatisieren.
        Das größte Leid passiert bei falscher Haltung. Und dort sogar über Tage, Wochen Monate lang. Dagegen sollte man etwas tun und die Haltungsbedingungen verbessern.
        Natürlich ist schlachten eine harte Tätigkeit, so wie auch alles was sich mit dem Tod beschäftigt im Sinne der Menschenpflege Berufe. Und noch härter finde ich dann jene, die in Kanälen durch Fäkalien und Co. stapfen dürfen, um dort zu reinigen und Verstopfungen zu verhindern. Das ist ein Beruf mit richtig viel Ekelfaktor. Auch damals in unserer frühen Zeit als Menschen war das Jagen und Sammeln aufgeteilt und eben jene für jeweils das für sie beste eingeteilt. Es gibt aber auch Schlachter für die das kein Problem darstellt.

        Verglichen mit vielen anderen Beispielen aus der Natur und aus unserer Zeitgeschichte (Mammut Jagd) jedoch ist das Schlachthaus immernoch eine der humansten Formen der Fleisch Beschaffung.

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      4. Die Natur ist grausam. Keine Frage. Denn es geht um das Überleben.

        Und sicher gibt es auch solche Metzger, die ihre Arbeit gerne machen.
        Doch die meisten Menschen, darunter auch genussvolle Fleischesser, sagen selbst, dass sie nicht in der Lage wären ein Tier eigenhändig zu töten. Doch genau das wäre die natürliche Art und Weise Fleisch zu beachaffen. Es selbst zu töten. So wie es auch Naturvölker heute noch betreiben. Doch davon, vom Jagen und Sammeln, haben wir uns durch unsere Gesellschaftsstrukturen sehr weit entfernt.
        Mal direkt gefragt: Könntest du ein Tier eigenhändig töten? Oder wärst du eher ein Sammler?
        Würde mich einfach mal interessieren 😊

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      5. Und die natürliche Art, Pflanzen zu beschaffen wäre es, in die Wildnis hinaus zu gehen und dort im Boden zu buddeln und im Wald zu suchen, anstatt in den Supermarkt zu gehen und dort abgepackte Feldware zu kaufen… Das hat doch überhaupt keine Aussagekraft, der Gedanke bezüglich der Natürlichkeit der Beschaffung. Wir leben auch nicht mehr in Höhlen, sondern in Städten. Trotzdem hat sich unser Bedarf an Vitaminen und Mineralien bis heute nicht verändert. Auch wenn sich unsere Lebensumstände und auch die Anzahl der Menschen verändert haben.

        Wenn du mir also sagst, Fleisch sei falsch weil ich es nicht selber jage und erlege, dann könnte ich genauso kontern Pflanzen essen sei falsch, weil du sie nicht selber findest und ausbuddelst in der Natur. Im Grunde ist das kein Argument, was mein Beispiel gut aufzeigt. Nur weil sich die Beschaffungs Umstände ändern, ändert sich ja noch lange nichts an der artgerechten Ernährung selbst. Welche eben nicht ohne Grund seit Millionen von Jahren omnivor ist beim Menschen.

        Ich habe diese ganzen Gedankenspiele schon allesamt durch. Darum sagte ich ja, das einzige was für Vegan und Co. spricht ist das persönlich individuell empfundene Mitleid für ein Lebewesen (egal ob Pflanze, Tier oder sonstwie). Also rein emotionale Gründe, die persönlich empfunden werden 🙂

        Wenn es darauf ankäme, täte mir das Tier zwar auch leid, aber ich könnte es töten. Denn ich als Mensch gehe vor (oder meine Freunde, Familie usw.). Nur weil Pflanzen keine Laute von sich geben oder rot bluten (wie wir), haben wir weniger Mitleid mit ihnen (bis auf die Frutarier, die sogar mit Pflanzen Mitleid empfinden). Im Grunde ist das jedoch ein absolut subjektives Empfinden. Zudem haben Pflanzen bei weitem nicht so viel Nährwert, also Energie, wie Fleisch. Ich würde mich ja kaputt sammeln, um meinen Kalorienbedarf zu decken 🙂 Dann lieber ein Kaninchen erlegen und satt sein.

        Naturvölker, wo man ja sieht daß diese am nähesten noch mit der Natur verbunden sind, haben kein Problem mit der Jagd und dem töten von Lebewesen. Sie sind aber auch direkt mit der Natur verbunden und leben in ihr. Sie leben nicht so abstrakt wie wir. Dort zeigt sich aber eben, daß dies zu uns Menschen dazugehört. Und da dort Sesselpupser eher selten sind, also die Menschen allgemein aktiver sind, gibt es auch unter diesen Fleischessern sehr alte Menschen. Die immernoch ziemlich fit sind. Weil sie ihr Herz Kreislauf System gesund halten, durch ausreichend Bewegung. Unsere Krankheiten kommen nämlich durch allgemein zuviel essen von allem. Und zu wenig Bewegung dabei.

        In unserer Überfluss Gesellschaft kann man eben auch abstrakte Lebensweisen durchführen, die sich von der natürlichen Ernährungsweise entfernen. Eben weil es hier von allem immer genug gibt. Andere Kulturen und gerade auch Naturvölker können sich diesen Luxus nicht erlauben.

        Der Vegetarismus basiert auf einer Hochsensibilität, die sich bei manchen Menschen zeigt und die ihnen Schuldgefühle bringt, beim Tiere essen, weil sie diese sonst nur als Haustiere, also Freunde im Alltag, erleben. Aber der Kontakt zur Viehwirtschaft und dem Umgang mit Tieren ist jedoch für die Mehrheit heutzutage nicht mehr da. Was auf Dauer für ein Verzerrtes Gesamtbild und Verhältnis zu der Tierwelt führt. Das darf jedoch gerne jeder für sich selber entscheiden und ausloten. Das ist eine sehr persönliche Sache. Und genau deswegen darf man andere auch nicht zu einer anderen Ernährungsform nötigen oder drängen. Denn jeder hat das Recht, was man selber auch hat, sich eigenständig aus freien Stücken selbst für etwas zu entscheiden und seinen Weg in freier Entfaltung seiner Persönlichkeit und Denkweise zu leben. Man hat nicht das Recht, andere schlecht zu machen oder sie zu manipulieren, wie es manche Extremisten tun. Worunter auch ich damals zählte und wofür ich mich heute schäme.

        Eine Tatsache ist eben, daß Vegetarier jeglicher Ausführung, nicht negativ anderen Menschen aufstoßen, so lange sie nicht versuchen andere zu beeinflussen (ihnen ein schlechtes Gewissen einreden wollen usw.). Natürlich gibt es immer ein paar Knallköpfe, die sich an allem stören was andere tun, was nicht in das eigene Weltbild passt (auch unter Omnivoren). Aber die Mehrheit hat nichts gegen Vegetarier (weswegen der Handel sie auch akzeptiert und extra Produkte für sie anbietet. Wären sie nicht akzeptiert, würde der Handel sie einfach ignorieren). Nur eben gegen radikale Menschen empfinden Menschen schnell eine Abneigung, da diese einem das persönliche Weltbild aufdrängen wollen und einen verbal angreifen. So lange also Rücksichtnahme besteht, gibt es auch keinen Grund für Streit 🙂

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      6. Nun ja, ich fragte dich das deshalb, weil du bezüglich der menschlichen Ernährungsweise stets eine Verbindung zur Natur herstellst. Insofern finde ich den Vergleich zur Beschaffung von pflanzlicher Kost hier nicht passend. Denn ich selbst bezog mich ja nie darauf, dass eine vegane Ernährung natürlich sei. Oder überhaupt auf den Kreislauf der Natur in Bezug auf die menschliche Ernährung im Allgemeinen :).
        Aber es stimmt, der Luxus unserer heutigen Gesellschaft ermöglicht uns alle möglichen Ernährungsweisen und Trends. Von Paleo bis hin zu Lowcarb und wie sie alle heißen. So eben auch die vegane Ernährungsweise.

        Gewiss hat der Vegetarismus etwas mit Sensibilität zu tun. Ich würde sagen mit Mitgefühl.
        So empfinde ich persönlich Mitgefühl für tierisches Leben, genauso wie für das Menschliche. Ob nun durch fehlenden Kontakt zu Viehwirtschaft dadurch mein Bild zur Tierwelt verzerrt ist, ist wohl Auslegungssache :).

        Ich finde, jetzt allgemein gesprochen, dass ein jeder Mensch in dieser Thematik gefragt ist einen friedlichen und sachlichen Umgang mit der Thematik zu finden. Das bedeutet zum Einen Vorurteile nicht unbedingt zu bestätigen, aber auch sich selbst diesen nicht zu ergeben. Sondern jedem Menschen erst einmal eine faire Chance zu geben.
        Denn Negativbeispiele gibt es immer wieder. Die Frage, die man sich meiner Ansicht nach hier stellen sollte ist, ob man sich an diesen selbst aufhalten möchte?

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      7. Mit Natürlichkeit meinte ich einfach nur die artgerechte Ernährung von uns Menschen, welche ohne Zusätze auskommt. Und eben nicht die Form der Beschaffung. Jenes Mitgefühl besteht jedoch auch mitunter auf einer Form der Personifizierung von Tieren. Wie ja mein Beispiel mit den Haustieren verdeutlichen sollte. Auch Crocodile Hunter (Steve Irwin) vermenschlichte Tiere und spielte mit ihnen, als seien es friedliche, liebevolle Persönlichkeiten mit Vernunft. Also daß sie ihm wohl nichts täten, wenn er ihnen nichts täte. Doch eines Tages stach ihn der Stachel eines Stachelrochens präzise durch sein Herz und tötete ihn. Ein absolut sinnfreier Angriff. Was jedoch verdeutlicht, daß Tiere eben keine friedlichen Wesen sind und die Wildnis brutal und grausam ist. Jene Tiere die wir halten, sind nur aufgrund ihrer Domestizierung durch uns so brav. Mehr oder weniger zumindest. Als Kind fand ich seine Sendung trotzdem wahnsinnig interessant und mochte ihn sehr… Also ich mag Tiere, aber sie stehen bei mir unter dem Menschen. Die eigene Art steht immer an erster Stelle für mich.

        Der Frutarier würde sich jetzt übrigens fragen, wieso du kein Mitgefühl für pflanzliches Leben verspürst. Genauso wie du dich fragst, wie ich mein Schnitzel genießen kann. Was aufzeigt, daß das alles eben Ansichtssache ist und es nichts absolutes gibt, daß als ultimativ und universell richtig angesehen werden kann.

        Und ich denke schon, daß der fehlende Kontakt und tägliche Umgang mit Tieren im Landwirtschaftlichen Ausmaß, definitiv eine Auswirkung auf uns hat. Wenn ich dann manche Kinder reden höre, daß Milch ja aus dem Tetrapak käme, dann könnte ich heulen (nicht ernst gemeint xD). Uns Städtern fehlt einfach der Bezug zur Sache. Während Bauern ihn zB. praktisch täglich haben. Sich dann aber teilweise echt absurden Anfeindungen ausgesetzt sehen müssen. Und das nur, weil sie tun was sie eben immer schon taten. Nahrungsmittel für uns Menschen zu produzieren. Und dies nur deswegen, weil sich einige Menschen mit gewissen Ideologien nicht mit diesen Lebensrealitäten anfreunden können. Sondern sie vielmehr sogar zum Feind deklarieren. Dabei würden wir ohne die Bauern im Grunde alle verhungern! Wir müssten ihnen also eigentlich eher sogar dankbar sein… Und das meine ich allgemein und nicht auf dich persönlich bezogen. Manche Menschen gehen mit Ernährungsideologien deutlich zu weit und überschreiten klare Grenzen der Vernunft.

        Viel viel früher gab es solche Thematiken so in dem Maße gar nicht. Da hatten die Familien aber noch ihre eigenen Tiere auf dem Hof und bestellten das Feld. Und somit auch einen stärkeren Bezug zur Natur und den Kreisläufen und Zusammenhängen. Dort bestand noch kein Zweifel daran, daß Tier und Pflanze für unsere Ernährung gehalten wird und dies so richtig sei. Auch wenn manche schon bei Tierdokus in gewissen Szenen wegsehen müssen, zeigt sich klar daß dort die Realität ignoriert wird und man sie nicht sehen möchte. Daß man etwas normales plötzlich als schlimm ansieht und deswegen den Anblick nicht erträgt. Dies beweißt einfach eine gewisse Distanz zur Natur, die manche Menschen eingenommen haben. Manche sind sogar so krass drauf und drehen total durch, was bedeutet daß sie sogar ihre Hauskatze versuchen pflanzlich zu ernähren. Wobei klar ist daß Katzen Karnivoren sind… Das ist eine Form der Verleugnung der Natur. Wo Menschen sich über eine Ideologie jene Natur zurechtbiegen wollen. Und das ist, was ich persönlich heute als schlimm empfinde…

        Es gibt eben nicht nur ein richtig und ein falsch. Das wäre nämlich Schwarz Weiß Denken. Und dies offenbart einen Dogmatismus, welcher mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat. Weswegen einige auch von Religiösität sprechen.

        Dabei denke ich, wenn man wirklich Tierleid bekämpfen will, dann sollte man sich darauf fokussieren, wo es wirklich realistisch ist. Zum Beispiel bei den Haltungsbedingungen. Um das Leid so weit wie möglich zu minimieren. Das macht auch den Unterschied aus zwischen Tierschützern und Tierrechtlern. Letztere, wozu auch PeTA zählt, gehen in ein Extrem. Und das hat nicht mehr viel mit Tierschutz selbst zu tun, sondern schon eher mit einer Ideologie.

        Ich jedenfalls, habe Mitgefühl für meine Mitmenschen und für meine potentiellen Haustiere. Aber für das auf meinem Teller habe ich keines, denn dies ist mein Essen. Gleichzeitig finde ich Tierquälerei natürlich falsch, eben wegen dem Leid Aspekt. Weswegen ich Tierschutz und auch das Tierschutzgesetz gut finde 🙂

        Aber ich sehe das heute nicht mehr so verbissen, was den Teller angeht. Also für mich gehört das als Omnivore eben einfach mit dazu. Was natürlich kein Freibrief für Tierquälerei ist.

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      8. Stimmt, das ist wohl eine Sache der subjektiven Auslegung und wie man, darauf basierend, seine Prioritäten setzt.
        Doch denkst du nicht, dass es auch ein Ausdruck von Schwarz Weiß Denken ist, wenn man von artgerechter Ernährung im Sinne der omnivoren Ernährung in Bezug auf uns Menschen spricht?
        Denn artgerecht impliziert als Begriff ja auch sowas wie „einzig richtig“, „so wie es vorgesehen ist“ , „so wie es sein sollte“. Oder wie siehst du das?

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      9. „Stimmt, das ist wohl eine Sache der subjektiven Auslegung und wie man, darauf basierend, seine Prioritäten setzt.“

        Ganz genau 🙂

        „Doch denkst du nicht, dass es auch ein Ausdruck von Schwarz Weiß Denken ist, wenn man von artgerechter Ernährung im Sinne der omnivoren Ernährung in Bezug auf uns Menschen spricht?“

        Nein.

        „Denn artgerecht impliziert als Begriff ja auch sowas wie ‚einzig richtig‘. Oder wie siehst du das?“

        Dies ist kein Schwarz Weiß Denken, da es sich bei dieser Sache nicht um eine Auslegungssache handelt. Sondern um eine wissenschaftliche Erkenntnis. Diese ist wertungsfrei und daher keine beeinflusste Deutung.

        Davon abgesehen, hat natürlich jeder für sich selber das Recht, so zu essen wie er möchte. Und wenn eben jemand lieber supplementieren möchte, anstatt artgerecht zu essen, aus emotionalen Gründen, dann ist dem eben so. Dies hat niemand Drittes zu bewerten. Sowas ist immer eine persönliche Entscheidung 🙂

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      10. Es ist auch medizinisch erwiesen, dass unsere Physiologie kein Fleisch benötigt und prinzipiell nicht darauf angewiesen ist. So gibt es auch wissenschaftliche Artikel, die meinen der Urmensch habe sich, je nach Nahrungsangebot, auch unterschiedlich ernährt. So eben auch vegetarisch, je nach orthografischer Gegebenheit. So könnte man folglich auch eine vegetarische Ernährung dann als artgerechte menschliche Ernährung bezeichnen, oder? 🙂

        „Davon abgesehen, hat natürlich jeder für sich selber das Recht, so zu essen wie er möchte. Und wenn eben jemand lieber supplementieren möchte, anstatt artgerecht zu essen, aus emotionalen Gründen, dann ist dem eben so. Dies hat niemand Drittes zu bewerten. Sowas ist immer eine persönliche Entscheidung 🙂

        🙂

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      11. Ja, auch die vegetarische Ernährung ist immernoch artgerecht und natürlich 🙂 Auch sie kommt ohne Supplemente aus. Sie ist somit eine schon sehr alte, aber auch natürliche, Alternative. In Indien gibt es eine Gruppe von Gläubigen, die aus Glaubensgründen vegetarisch leben. Und dies schon seit sehr langer Zeit.

        Es muss nicht unbedingt Fleisch selbst sein (was aber eben so oder so anfällt) aber es müssen eben Tierprodukte sein (in ausreichender Menge). Auch Tierprodukte alleine können den B12 Bedarf sicher decken, sofern man genug davon isst.

        Aus wissenschaftlichem Standpunkt heraus ist die Vegetarische Ernährung aber definitiv auch eine natürliche und artgerechte Ernährungsform. Man könnte sich auch Hühner selber halten und somit konstant Eier essen von eigenen Hühnern, die in der Natur nach Würmern, Schnecken und Co. picken und somit als (ebenso) Omnivore Lebewesen genügend B12 in sich haben. Also kann man seinen Bedarf auch so decken, wenn man das möchte. Sofern man die Wiese hat und die Möglichkeiten bei sich, umgeht man damit sogar die Eier Industrie. So hätte man nicht nur Tiere mit denen man direkt in Kontakt wäre und die man lieb behandeln könnte, sondern man hätte auch eine natürliche Quelle von B12. Und das ohne daß man diese Tiere quält. Also da könnte man dann sogar sicher sein daß es ihnen gut geht, wenn man sie selber hält 🙂 Dafür braucht es jedoch Land, was Städter meist nicht haben. Ein ländliches Leben mit Garten wäre dafür nötig. Ansonsten kann man auch zu einem Kleinbauern gehen und diesen unterstützen, von dem man weiß daß er Tierlieb ist. Auf Wochenmärkten findet man öfters kleinere Stände von so lokalen Bauern.

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      12. 😊
        Ja, ich weiß jetzt nicht ob du den Buddhismus meinst? (da dieser ja auch aus Indien stammt) Aber in den verschiedenen Glaubensauslegungen, so auch in denen in China sowie Japan (Zen Buddhismus ) ist es Teil des achtfachten Pfades sowie der 5 sittlichen Gebote, dass man nicht töten soll, darunter auch keine Tiere. So dürfen Buddhisten auch keine Berufe ausüben, wie Metzger oder Berufe, die mit Tierhandel zu tun haben, da es darum geht Tieren und Menschen kein leid zuzufügen, sondern anderen zu helfen. Oder kurz: Gutes zu tun auf friedfertige Weise 😊

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      13. Wobei Buddhisten natürlich auch einer Ideologie folgen. Ihre Interpretation also.
        Jene aus Indien die ich meinte folgen der Sikh-Religion 🙂

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      14. Sikh sagt mir jetzt nichts ehrlich gesagt.

        Na ja, die Meditationspraxis aus dem Buddhismus (welche mit zur Praxis gehört) wird mittlerweile in vielen medizinischen Bereichen angewandt. So in der Psychologie sowie bei Krebspatienten, zur Behandlung von Migräne, aber auch zur Stressbewältigung im Job.
        Nach neurowissenschaftlichen Erkenntnissen verändert regelmäßige Meditationspraxis auch die Hirnstrukturen, aufgrund der Neuroplastizität unseres Gehirns.
        Also ich finde es hat schon positive Effekte 😊
        Und ganz so ideologisch ist das also nicht 😊

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      15. Ich meinte mit ideologisch ja auch nicht die Meditation, sondern das Glaubensbekenntnis und wie man Natur, Tierwelt, Menschen usw. sieht (innerhalb dieser Religion). Das stellt halt eine Ideologie dar 🙂

        Jene Religion die in Indien rein vegetarisch lebt ist soweit mir bekannt die Sikh Religion 🙂
        Kannst dazu gerne im Internet weiter recherchieren, wenn du dich für die Hintergründe und genauere Details dazu interessierst. Habe darüber sogar mal eine Doku gesehen vor Jahren, also es gibt da definitiv einiges zu sehen 🙂

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      16. Na ja, es geht im Endeffekt um die Beendigung von Leid und verantwortungsbewusstes Handeln. Und die Meditationspraxis ist ein wesentlicher Teil dessen, der eben täglich praktiziert wird/sollte (wenn möglich)
        Es ist im Grunde genommen zusammengehörig zur „Ideologie“ 😊

        Habe gerade mal bei Wikipedia etwas zu Sikh gelesen. Und dort steht, dass es auch Sikh gäbe, die Fleisch essen und manche, die eben vegetarisch essen. Aber einig sei man sich da unter einander nicht.
        Hier dteht auch, dass sich halt die große Mehrheit der Sikh vegetarisch ernähre. Aber wohl nicht alle 😮
        https://www.deutsches-informationszentrum-sikhreligion.de/SikhReligion_de.php

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      17. Ja, manche leben ihren Sikh Glauben nicht so strikt aus wie die große Mehrheit 🙂
        Darum gibt es darunter ein paar Fleischesser. Aber überwiegend die große Mehrheit nimmt den Glauben sehr ernst und ist da strikt ^^

        Und man kann durchaus auch verantwortungsbewusst handeln, aber trotzdem die gesamte Fülle der Natur verkosten 🙂

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    2. Hallo Spantherix,
      tut mir Leid, ich hatte deine Anmerkung übersehen!

      Zuerst mal zum Thema B12, da du das ja häufiger erwähnst. B12 wird weder von Pflanzen noch von Tieren hergestellt, sondern von Bakterien. In unserer sterilen Welt (was absolut positiv in Bezug auf Krankheiten etc. zu bewerten ist) nehmen wir auf natürliche Weise keine ausreichenden Mengen davon auf, das stimmt. Heutzutage nehmen viele ihr B12 über Fleisch auf, jedoch wurden diesen Tieren auch extra B12 zugefüttert, zumindest wenn diese im Massenbetrieb gehalten werden. Wenn man Fleisch zu sich nimmt, ist das also eigentlich nur ein Umweg, oder man kann selbst supplemieren. Übrigens ist ein B12-Mangel in der Bevölkerung weit verbreitet, wären nur Veganer betroffen wären die Zahlen deutlich niedriger… zu dem Thema findest du im Internet bestimmt noch viel mehr Infos, aber hier mal ein Anfang: https://nutritionfacts.org/topics/vitamin-b12/

      Wie unsere urzeitliche Ernährung genau aussieht ist wissenschaftlich nicht genau bekannt. Wie viel wirklich erjagt werden konnte ist fragwürdig. Trotzdem ist es für mich nicht relevant. Weil ich auch ohne tierische Produkte gesund leben kann. Meine Vorfahren haben auch in Höhlen geschlafen, ich entscheide mich dagegen.

      Naja, und jetzt noch zu guter Letzt: Es stimmt natürlich, dass Veganer auch Leiden verursachen. Aber wenn man die Möglichkeit hat, einen Teil des Leides zu vermeiden, wieso sollte man das nicht auch tun? Noch sind Tierprodukte in fast allen Alltagsgegenständen, z.B. in Kleber, enthalten. Doch wieso ist das der Fall? Weil wir durch die Massentierhaltung unfassbar viel tierische Abfälle haben. Die sind im Überfluss vorhanden und sehr billig. Deshalb werden sie in fast allen Produkten verarbeitet. Würden jedoch weniger Tiere geschlachtet, so hätten wir auch weniger tierische Abfälle. Das ist die einzige Einflussnahme, die ich darauf habe. Aber sonst hast du natürlich Recht: in meinem Computer sind bestimmt auch geringe Anteile an tierischen Produkten verarbeitet. Aber durch den Kauf eines Computers entsteht keine direkte Nachfrage nach Tierprodukten. (Trotzdem müssten natürlich Dinge wie menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Rohstoffe, etc. außerdem noch beachtet werden.)

      Ich hoffe, du siehst meine Beiträge nicht als verbale Gewalt. In diesem Fall war das so nicht beabsichtigt.

      Lg

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      1. Stimmt, B12 wird von Bakterien hergestellt. Es ist jedoch ein Mythos, daß allen Tieren laufend B12 beigefüttert würde. Die Kuh stellt B12 zum Beispiel in ihrem Pansen selbst her und braucht keine Beifütterung. Dagegen gibt man dem Schweinebaby anfangs etwas B12, weil Schweine eben keine Pflanzenfresser, sondern Omnivoren sind. Und sich im Stall nicht wie in der Wildnis auch von Schnecken und Co. also tierischem ernähren können. Während man sie im Stall ja pflanzlich ernährt. Deswegen muss man da Anfangs bei Schweinen ein kleines Depot aufbauen an B12 über Supplemente. Man könnte sie aber auch artgerechter ernähren. Wäre nur halt teurer. Die Tierfuttermittel Verordnung ist Online abrufbar und ich habe sie durch. Ich kenne also die Regeln und Fakten präzise 🙂 Reine Grasfresser (Rinder/Kühe, Ziegen, Schafe usw.) bekommen in der Regel gar kein B12 beigefüttert. Nur Omnivoren anfangs.

        B12 in Pflanzen hat sich als Analoga herausgestellt, welches sogar schädlich ist da es kein echtes B12 ist aber Rezeptoren für B12 für echtes B12 blockiert. Und selbst in Pflanzen wo kleinste Spuren von echtem B12 enthalten sind, hat sich dies als zu wenig und zu inkonsistent für eine sichere Versorgung damit herausgestellt. Während die Tiere durch ihre Eigenproduktion (Pflanzenfresser) eine sichere B12 (Cobalamin) Quelle darstellen.

        Aber ich denke du kannst dafür nichts, daß du dies so annahmst. Ich habe diese Märchen damals auch mal geglaubt, die von führenden Organisationen die vegan agieren verbreitet werden. Ebenso das 16kg Futter für 1kg Fleisch Märchen usw. Es gibt einfach viele Falschinformationen, die gestreut werden. Sogar daß sie Regenwasser in die Wasser Kalkulation mit einrechnen. Das ist einfach nur höchst unseriös.

        Genau aus obig genanntem Grund ist übrigens auch Schwein kein wirklich sicherer B12 Lieferant. Wildschwein aus dem Wald jedoch schon. Aber bei anderen Tierarten die Pflanzenfresser sind, ist das nicht so. Die sind sichere Lieferanten. Hühner übrigens fressen auch Pflanzen und Tiere. Auch dort sollte man auf Freiland Haltung achten.

        Jetzt kannst du dir auch selber erklären, wieso B12 Mangel bei manchen Fleischessern auch verbreitet ist. Denn Schweinefleisch ist hier bei uns gerade im Billigsektor eher genommen 🙂

        Ja, die ganz frühzeitlichen Menschen haben in Höhlen geschlafen. Jene aus dem Mittelalter usw. jedoch nicht mehr 🙂 Das Tierprodukt ist also kein Thema rein für die primitiven Anfänge des Menschen. Und da die Menschen damals nur Pfeil und Bogen und Speere hatten, haben sie sich natürlich darauf auch spezialisiert und laufend geübt. Also kann man davon ausgehen, daß ihre Erfolge gut waren. Gerade weil sie damals keine Steuern zu entrichten hatten, sondern einfach nur lebten und den ganzen Tag Zeit hatten zu üben 🙂

        Und die Argumentation, warum man denn das Leid eines Tieres wenn man es beeinflussen kann, nicht auch verhindern solle, ist natürlich fragwürdig. Denn natürlich ist diese Frage nicht nur hoch emotional, sondern hat auch einen vorwurfsvollen Unterton. Dabei ist das eigentlich den wenigsten Menschen wirklich egal und viele würden das wohl auch so sehen. Aber genau diese eigene Argumentation da nun, kann man als Veganer ja nicht einmal selbst wirklich erfüllen. Denn natürlich könnte man auch auf Landwirtschaft verzichten und auf das bequeme Leben in der Stadt. Aber man möchte es nicht. Man macht für sich also Kompromisse. Nutzt weiterhin Strom, Technik und Fahrzeuge. Und natürlich auch landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die allesamt Tierleid bedeuten. Und nein, die tierischen Bestandteile sind nicht einfach nur in Produkten, weil dies eine gute Abfallverwertung ist. Denn gerade in der heutigen Fleischindustrie wird praktisch alles verwertet, soweit möglich. Die sind da heute sehr weit und schmeißen praktisch so gut wie nichts mehr weg. Nur gesetzliche Auflagen verbieten die Verwertung mancher Dinge, aus Gesundheitsgründen, wegen Risiken. Davon abgesehen sind diese tierischen Produkte aber eben einfach bewährte Zusatzstoffe.

        Nein, dein jetziges Posting sehe ich nicht mehr als verbale Attacke. Aber du hast ja diesmal auch sachlicher und nicht von oben herab bestimmend/totalitär geschrieben. Eine Unart, die übrigens auch ich damals an mir hatte. Und damit als richtiges Ekel wirkte, auf meine Mitmenschen… Ich erkenne diese Verhaltensweisen deswegen um so stärker heute, weil ich sie selbst verinnerlicht hatte und damals als selbstverständlich ansah. Auf seine Mitmenschen herab zu sehen und verächtlich zu schreiben ist jedoch ein Zeichen dafür, daß es weniger um Argumente, sondern mehr um Emotionen geht. Aber ich finde es schön, daß du nicht blockst (wie viele mit denen ich diskutiert habe) sondern es einsiehst und geändert hast 🙂 Du hast deinen Kern der Vernunft also auch nicht verloren, wie mir scheint 🙂

        Davon abgesehen, ist das einzige was wirklich zählen kann und bleibt beim Veganismus (eben weil es ein Leben voller Kompromisse im Alltag und unter Hilfe künstlicher Präparate ist) das persönlich empfundene Mitleid. Wenn einem persönlich Tiere zu nahe stehen und man sie als Freunde sieht, sie also vermenschlicht personifiziert und damit nicht mehr als Nahrung sehen kann, dann ist das natürlich ein persönlicher, valider Grund. Aber das ist eben eine persönliche Abwägung und eine sehr persönliche Entscheidung 🙂

        Jedoch hat dieses Mitleid wenig mit Moral und Ethik zu tun, sondern es ist ein rein emotionales Empfinden. Weswegen es gerade heute in einer Welt wo mehr Menschen in Städten leben und weniger in Kontakt mit der Natur und den Abläufen auf dem Hof sind, sich stärker dafür sensibilisieren. Da sie es nicht mehr gewohnt sind. Genau deswegen kann man ihnen aber auch Märchen wie die B12 Beifütterung erzählen, eben weil sie es nicht selber besser wissen. Da sie selbst nicht in Verbindung stehen mit den Höfen. Auch kann man ihnen Horrorbilder zeigen und diese als allgemeingültig auslegen, weil sie nicht selber bei sich nachgucken können, oder es genau deswegen besser wissen. Was nicht ausschließen soll daß es nicht doch ein paar schwarze Schafe gibt. Das ist natürlich der Fall und gehört auch bestraft. Die einzige Form in der wir Städter Tiere noch kennen ist über das Haustier. Und das würden wir natürlich nicht essen. Wir bauen vielmehr sogar eine emotionale Verbindung dazu auf und integrieren es emotional in unsere Familie. Das haben Hofbesitzer natürlich auch gemacht. Aber uns fehlt dagegen der tägliche Umgang mit den Tieren auf dem Hof. Wir haben einen Teil unserer Verbindung zur Natur aufgegeben, mit dem Leben in der Betonwüste, genannt Stadt. Genau deswegen findet auch heute der Veganismus Zuwachs, in Zeiten wo Dörfer verkommen und immer mehr gerade auch junge Menschen in die Stadt ziehen. Das ändert natürlich nichts daran, daß Tiere auf dem Feld immernoch bestialisch brutal vergiftet werden, um die Ernte zu sichern. Aber das sieht man dann eben nicht, sondern die Bilder von Tierhöfen, die von Organisationen die auf Spendengelder aus sind als allgemeingültig hofiert werden…

        Wir dürfen unsere Emotionen also nicht ausbeuten und ausnutzen lassen, von Organisationen, welche nur damit spielen, weil es auch dort um Geld geht und weniger um reale Verbesserungen. Bestes Beispiel dafür PeTA, die selber viel Dreck am stecken haben.

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  2. Hallo Cordula, danke für Deinen Artikel hier.

    Ich finde es gut, sich kritisch mit allem auseinanderzusetzen und vieles zu hinterfragen. Es menschelt überall – in allen Bereichen. Wir Menschen sind nicht perfekt – warum auch und haben nicht unendlich viel Zeit für Recherchen. Wir brauchen keine neuen „Religionen“, die uns unsere Freiheiten nehmen. Unser Leben soll uns doch auch immer mal wieder Spass machen und keine reine Pflichterfüllung sein. Ich finde, Interesse, Freude, Mitgefühl, Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Verhältnismäßigkeit sind gute menschliche Ratgeber bei allen täglichen Entscheidungen. Der Rest ergibt sich, ja Flexibilität gehört auch noch zum Leben.

    Zum Thema Tierschutz ist es leider nicht damit getan vegan zu leben, weil so viele Menschen (und Tiere) weiterhin Fleisch essen (und viele das möglichst billig kaufen wollen). Tiere sollten genauso wie Menschen immer möglichst gut behandelt und rechtlich vor Missbrauch und Quälerei geschützt werden. Dafür lohnt es sich für alle Menschen, sich einzusetzen egal, ob Carnivor, Flexitarier, Vegetarier, Veganer oder Fruktarier.

    Das Leben ist so komplex. Wir können gar nicht perfekt sein – was wäre denn überhaupt perfekt? Das sieht doch jeder ganz anders. Naja, soviel jetzt mal zur Theorie, die Praxis sieht ja oft genug anders aus. Machen wir doch das für jeden Best-Mögliche daraus?

    Liebe Grüße, Jutta

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    1. „Wir brauchen keine neuen „Religionen“, die uns unsere Freiheiten nehmen.“

      Richtig. Dogmatisches Denken nimmt religiöse Züge an.

      „Unser Leben soll uns doch auch immer mal wieder Spass machen und keine reine Pflichterfüllung sein.“

      Eben 🙂

      „Ich finde, Interesse, Freude, Mitgefühl, Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Verhältnismäßigkeit sind gute menschliche Ratgeber bei allen täglichen Entscheidungen.“

      Klingt sehr vernünftig! 😀
      Besonders der Punkt Verhältnismäßigkeit.

      „Der Rest ergibt sich, ja Flexibilität gehört auch noch zum Leben.“

      Ganz genau 🙂
      Wer da zu starr und dogmatisch tickt, der macht sich nicht ohne Grund unbeliebt bei seinen Mitmenschen.

      „Zum Thema Tierschutz ist es leider nicht damit getan vegan zu leben, weil so viele Menschen (und Tiere) weiterhin Fleisch essen (und viele das möglichst billig kaufen wollen).“

      Richtig 😀
      Wobei das billig kaufen auch damit zusammen hängt, daß in Deutschland viele Niedriglöhner existieren. Dies ermöglichte uns nämlich erst unser ‚Exportwunder‘. Indem wir Arbeitskraft zum Niedriglohn verschachern. Was andere Länder unterbietet. Das führt jedoch zu Armut im Inland und dies hat eben auch Folgen beim Konsumverhalten. Wir sind in der Masse mitnichten so reich, wie immer gerne behauptet wird. Und ja, andere Tiere essen sowieso weiterhin Tiere, welche darunter grausam leiden. Das bleibt bestehen.

      „Tiere sollten genauso wie Menschen immer möglichst gut behandelt und rechtlich vor Missbrauch und Quälerei geschützt werden. Dafür lohnt es sich für alle Menschen, sich einzusetzen egal, ob Carnivor, Flexitarier, Vegetarier, Veganer oder Fruktarier.“

      Genau so denke ich auch! Wir brauchen keinen Extremismus, welcher ins dogmatische abdüst, aber wir brauchen eben konsequenten Tierschutz! Missbrauch/Quälerei darf es nicht geben.

      „Das Leben ist so komplex. Wir können gar nicht perfekt sein – was wäre denn überhaupt perfekt? Das sieht doch jeder ganz anders.“

      Erstens das (mit dem jeder sieht es anders) und zweitens gibt es keine Perfektion beim Veganismus. Es ist schlicht unmöglich.

      „Machen wir doch das für jeden Best-Mögliche daraus?“

      Ich liebe Kompromisse! 🙂
      Das klingt am vernünftigsten und tut niemandem Unrecht.

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    2. Hallo Jutta,

      danke für deinen Kommentar ;).
      Genauso sehe ich das auch. Verantwortung für das eigene Leben, Mitgefühl und Freude sind wichtige Indikatoren.
      Und das Leben sollte auch keine reine Pflichterfüllung sein. Ich denke das ist es auch, das Gefühl von Verzicht, was für viele von Außen am Veganismus extrem wirkt. Genauso wie der Gedanke, dass es einer Religion gleicht.
      Hierbei muss einfach jeder, der für sich beschließt vegetarisch oder vegan leben zu wollen, für sich selbst herausfinden was ihm gut tut. Zu dogmatisch sollte man das einfach nicht sehen, denn man sollte als Mensch noch immer glücklich damit sein. Denn nur wenn man mit etwas glücklich ist, kann man es auch auf Dauer leben, finde ich.
      Und wenn jeder perfekt wäre, dann wäre das Leben sowieso langweilig. Von daher sehe ich das genauso wie du, in Sachen Tierschutz kann jeder etwas tun. Jeder noch so kleine Schritt zählt, egal wie dieser auch immer aussieht.

      Lg

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  3. Ein schöner Appell, aber leider wird er ungehört bleiben, in den ohren jener die genau eben dies mal realisieren sollten. Also jene Hardliner und Extremisten. Eine Veganerin in Frankreich wurde nun sogar auf Bewährung verurteilt, weil sie einen durch einen Terroranschlag getöteten Metzger verhöhnte, weil er ja „ein Mörder sei und dies verdiene“ ihrer Ansicht nach…

    Gegen Missstände in der Haltung vorzugehen ist eine Sache, jedoch Missstände fingieren oder sogar Leid auslösen (PeTA tötet deutlich mehr Tierheim Tiere in den eigenen Heimen als normale Tierheime dies tun. Wofür PeTA von anderen Tierheimen sogar schon Kritik erntete!) oder Lügen verbreiten und somit einfach nur mit den Emotionen von Menschen zu spielen, um Gelder einzunehmen, da zeigt sich dann eine Seite, die abartig und heuchlerisch ist…

    Manche verlieren einfach jegliches Augenmaß und verrennen sich in emotionalen Extremismus. Während sie blind für jegliche Rationalität und Vernunft werden. Genauso ein anderer Fall, wo sogar eine Staatsanwältin mitspielte und vorschnell Tiere beschlagnahmte und komplett gegen jedes Recht der Stellungnahme und Klärung des Sachverhaltes selbige dann auf die Schnelle verramschte… Mit Tierwohl hat das wohl kaum noch etwas zu tun… Auf so Skandale wurde ich durch die Webseite Gerati.de aufmerksam. Die natürlich populistisch wirkt, aber eben investigativ auch wirkliche Missstände aufdeckt.

    Vielfach wird Tierwohl vorgeheuchelt, aber unterm Strich geht es dann wieder nur um’s Geld und überhaupt nicht wirklich um die Tiere und deren Wohlergehen… Auch bei Vegan Produkten entsteht förmlich eine ganze Industrie der Kundenabzocke, wo total unverhältnismäßige Preise verlangt werden. „Weil man es kann“ und die Kunden das ja bereit sind zu zahlen…

    Auch muss sicher nicht auf jede Pizza Salami und Co., aber eine Pizza ohne anständigen Käse? Oft genug probiert aber sorry, das ist einfach nur noch Fraß dann…

    Tierrechtlern geht es des öfteren gar nicht wirklich um das Wohl der Tiere, nämlich genau in dem Falle wenn einfach Leid irgendwo reingedichtet wird. Sondern vielmehr darum, ihr eigenes dogmatisches Weltbild durchzudrücken und Macht auszuüben. Während man sich über andere erheben kann, die sich gefälligst schlecht zu fühlen haben, weil das ja alles „schlechte Menschen“ seien…

    Wer so mit Mitmenschen der eigenen Art umgeht, bezeichnet sich dann tatsächlich als besserer Mensch? Genau deswegen kommt der Hass gegen diese Leute auf. Weil sie absolut dogmatisch wirken und radikal extremistisch denken. Ohne sauber für und wider abzuwägen, einfach eine Ideologie durchdrücken. Dies sogar unter Mithilfe von aufgestellten Behauptungen und Lügen, die prüfbar falsch sind…

    Es gibt auch liebe Veganer, aber diese sind echt selten. Die meisten, welche ich bis heute kennenlernen durfte, haben eine Vollmeise! Dir als Bloggerin rechne ich übrigens an, daß du dich stärker auf Vernunftbasis bewegst, wie man an obigem Text herauslesen kann 🙂

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    1. Hallo 🙂

      ich halte die vegane Idee eigentlich für eine gute Sache. Sonst wäre ich damals nicht Veganer geworden.
      Das was ich hier kritisiere ist teilweise der Umgang mit dem Thema und was daraus gemacht wird. Von beiden Seiten im Endeffekt.
      Ich selbst habe das einfach nie dogmatisch gesehen. Mir geht es prinzipiell darum zum Nachdenken anzuregen und zu informieren.
      Welche Konsequenz man aus den Informationen zieht, muss dann sowieso jeder für sich selbst entscheiden. Und da ist es mir dann lieber jemand reduziert seinen Fleischkonsum oder wird Vegetarier, als dass ich es forciere, dass der andere doch Veganer werden soll und dann womöglich damit riskiere, dass der andere sich eben in einem Negativbild der Veganer bestätigt sieht. Deshalb sehe ich das inzwischen auch mit dem Veganismus lockerer.
      Ich kenne einige positive Beispiele für Veggies. Nicht alle haben eine „Vollmeise“ ;).
      Was mich nervt sind eben die negativen Reaktionen. Privat hatte ich das mal, da war eine andere Veganerin besonders eifrig in ihrer Ansicht, sodass sie alle damit genervt hatte (Heute ist sie Vegetarierin). Als ich dann sagte, dass ich auch vegan lebe – genervte Reaktionen. Eben weil sie mich mit ihrem Verhalten in Verbindung brachten und in die gleiche Schubladen steckten. Finde ich schade, denn leider differenzieren viele in der Thematik nicht und geben einem als Mensch erst einmal eine faire Chance.

      Und danke dir 😉

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      1. Ich hab ja darüber nachgedacht und trotzdem kam ich für mich zu dem Schluss es für mich wieder zu beenden 🙂
        Ich will mir keinen Schuh aufzwängen, der mir nicht passt. Trotzdem lebe ich heute bewusster als damals und mir sind einige Dinge klarer als vor der Zeit, in welcher ich mich intensiver mit diesen Dingen auseinandersetzte.

        Wie ich am Ende schon herausblicken lies, warst du überhaupt nicht gemeint, als ich von Veganern mit Vollmeise sprach! 🙂 Dazu zählen dann eher die dogmatischen oder sogar Menschenhasser. Wie aus meinem Beispiel aus Frankreich. So stark muss man erstmal abdrehen, als Mensch die eigene Art zu hassen! xD

        Ja, es wird sehr viel in Schubladen gedacht. Ich durfte mir auch oft Vorurteile anhören und auch weil ich teils links, teils aber auch national denke, durfte ich mir so manchen Blödsinn, basierend auf Schubladendenkerei anhören. So ist die Menschheit eben nun mal leider. Is halt einfacher, als sich mal wirklich mit den Menschen zu befassen im Detail. Viele sind total oberflächlich 🙂

        Und ich sagte nie daß alle Veggies eine Meise hätten. Ich sagte viele, bezogen auf jene mit denen ich zu tun hatte 😛

        Lustig ist, daß gerade jene die übereifrig drauf war als Veganerin, heute Vegetarierin ist! Wenn das nicht ironisch ist, dann weiß ich es auch nicht! xD Irgendwie erinnert mich das an meine Vergangenheit! Ich war auch eine Nervensäge damals XD Komisch, daß gerade jene die stärker vorpreschen wollen, eher zurückstecken später und was abändern 🙂 Ich habe dich übrigens nie in eine Schublade gesteckt. Wäre ich so am ticken, hätte ich hier niemals geschrieben und mir gar keine Zeit genommen zur Unterhaltung. Ich finde Schubladen Denker armselig und oberflächlich. Und ich bin, trotzdem ich das Thema heute anders sehe als damals noch, als ich noch mittendrin war, absolut nicht abgeneigt Gedanken auszutauschen hier 🙂 Also wirkst du wohl doch nicht so abschreckend! Daran musst du also noch arbeiten. Damit du dem Klischee besser entsprichst xD

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      2. Keine Sorge, ich habe deine Anmerkungen mit „Vollmeise“ keineswegs auf mich bezogen :).
        Darf ich fragen wie sich das damals bei dir geäußert hat, dass du eine Nervensäge warst? Hast du das damals dann eher dogmatisch gesehen?

        Ja, heute ist sie Vegetarierin. Ich beurteile das nicht. Wenn es ihr heute als Vegetarierin gut geht, dann freut mich das für sie :).
        Ich denke, wenn man mit besonderem Eifer in dieser Sache heran geht, dann bekommt man auch viel Negatives mit. Und als Resultat fragt man sich dann wohl irgendwann ob es diese ganze Negativität wirklich wert ist. Oder?

        Das freut mich :). Ja, da muss ich wohl noch etwas an mir arbeiten *hust* 🙂

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      3. Ja habe ich. Ich hatte den totalen Tunnelblick. Total rücksichtslos und aggressiv habe ich auf andere verbal eingehackt… Ihnen keine Ruhe gelassen bei jeder Möglichkeit direkt wieder unter die Nase gerieben usw.

        Heute weiß ich was für ein Arschloch ich damals war. Mit diesem Verhalten, das einfach total daneben war. Die eigene Art geht erstmal vor, Tierschutz hin oder her. man sollte nicht zum Extremist ausarten, nur weil man Missstände verbessern will… Denn wenn man in den Ohren anderer wie ein Arschloch klingt, dann hört einem keiner mehr zu. Dazu gehört auch eine radikale Sichtweise. Also zu dem Arsch sein. Wenn man andere damit penetrant konfrontiert und somit deren eigene Sichtweise missbilligt und übergehen will.

        Heute tut mir das leid, aber ich kann es nicht rückgängig machen. Nur aus meiner Vergangenheit lernen…

        Na Negativität abbekommen ist eine Sache. Aber ich meinte ja den Punkt, wieso man selber dann hinschmeißt und selber wieder anders isst plötzlich. Wenn man doch so vehement dahinter stand zuvor. Daß man aufhört ein Arsch zu sein anderen gegenüber ist ja die eine Sache. Aber ich verstehe nicht wieso man dann alles hinschmeißt und auch sich wieder ändert. In eine Richtung, die man doch erst nicht bei sich und anderen haben wollte.

        Ich denke mal das ist einfach die verspätete Einsicht, daß ein so radikaler Weg vielleicht doch nicht die Antwort auf alles ist. Die Welt sich deswegen nicht bessert, sondern sie nur unnötig schlimmer macht für einen selbst und für andere Mitmenschen. Daneben kann natürlich aber auch eine Sehnsucht eine Rolle spielen nach etwas, nach dem der Körper sich einfach sehnt. Der Körper weiß eben am besten was er möchte. Egal welcher Ideologie man folgt. Die Gelüste sagen einem, was man gerne möchte 🙂

        Das mit dem an dir arbeiten war neckisch spaßig gemeint im Sinne von „mach es doch den armen oberflächlichen Schubladendenkern nicht unnötig schwer, indem du sie noch mit nicht klischeebehaftetem Verhalten verwirrst“ xD

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      4. Die Vergangenheit kann man nicht rückgängig machen. Daran sollte man sich auch nicht aufhalten. Es sind vielmehr alles Erfahrungswerte, aus denen man immer etwas Positives ziehen kann ;). Wie du selbst sagst, man kann es nur in der Zukunft sowie in der Gegenwart besser machen. Und wenn du daraus für dich gelernt hast, dich weiter zu entwickeln was deine Persönlichkeit und deinen Umgang mit anderen angeht, dann ist das wie ich finde eine sehr gute Sache :).

        Ich denke in der Tat, dass man sich mit so einer Art selbst einiges an Leid zufügt. Weil das eigene Handeln in dem Sinne einfach nicht heilsam ist.
        Wie bereits mal gesagt, ich denke, dass man mit einer positiven und friedfertigen Art auf Dauer einfach mehr erreicht. Denn ein Mensch hört nicht mehr zu, wenn ich ihn „anschreie“.

        Das habe ich auch in diesem nekisch spaßigen Sinn verstanden. Keine Sorge ;).

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    2. Hi,
      Also zum Teil würde dir gerne zustimmen.
      Von der Veganer in aus Frankreich habe ich beispielsweise auch gelesen, und das ist wirklich zu verurteilen. Macht ja auch keinen Sinn, als Veganerin sollte sie versuchen niemandem zu schaden, auch keinen Menschen! Egal ob sie diesen zustimmt oder nicht…
      Naja und zu Peta: Die unterstütze ich auch nicht. Meiner Meinung geht es dieser Organisation hauptsächlich darum viele Spenden zu sammeln. Und dann diese sexistischen oder anderweitig problematischen Kampagnen… naja!
      Aber aus diesen Gründen alle Veganer (oder „Hardcore-Veganer“) zu verurteilen (davon abgesehen ist auch nicht jeder bei Peta vegan…)? Das ist doch etwas vorschnell oder?

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      1. Wenn du aufmerksam der Unterhaltung von mir und Cordula gefolgt hättest, dann wüsstest du daß ich mitnichten „alle Veganer verurteile“. Also wie kommst du auf diese Idee, daß dem so wäre? Ich habe sowas niemals irgendwo gesagt. Ich verurteile die Extremisten unter ihnen. Jene, welche anderen ihre Lebensweise aufdrängen oder zwingen wollen. Jene, die sogar menschenverachtende Tendenzen aufzeigen, wie jene Frau aus Frankreich. Was schon bald in Ökoterrorismus mündet. Gegen friedfertige Menschen habe ich absolut nichts.

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      2. Hey, das ist ein öffentlicher Blog und ich finde du schreibst teilweise aggressiv gegen Veganer. Es gibt möglicherweide auch viele extreme Studenten oder aggressive Rentner, etc. Das ist kein Grund, diese Gruppen oder Teile davon verallgemeinernd anzugreifen. Das ist auch nicht besonders friedfertig. Mehr wollte ich damit nicht sagen.

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      3. Ich schreibe überhaupt nicht aggressiv gegen Veganer…
        Nur weil ich Tatsachen beim Namen nenne und Extremisten verurteile, positioniere ich mich noch lange nicht „gegen alle“. Traurig, daß man sich hier rechtfertigen muss. Ich hatte eigentlich gedacht, daß dies mehr als offensichtlich wäre…
        Dafür schreibe ich ja nun wohl mehr als ausführlich genug und drücke sehr detailiert aus, was gemeint ist.

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      4. Hey :),

        also, ich finde nicht, dass er jetzt in diesem Beitrag aggressiv gegen Veganer schreibt.
        Er äußerte ja auch, dass es seiner Ansicht nach liebe Veganer gibt, dass er sich in seinen sonstigen Äußerungen jedoch speziell auf extremer gesittete Veganer bezieht.

        Lg

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      5. Hey,

        Ja nicht alle Veganer… Aber Aussagen wie „Es gibt auch liebe Veganer aber die sind echt selten. Die meisten […] haben eine Vollmeise.“ sind weder richtig noch konstruktiv. Mich stört die Abwertung von extremen Veganern.
        Damit nehme ich nicht Personen wie Gary Yourofsky in Schutz. Seine Ansichten sind oft problematisch, der Vergleich mit dem Holocaust ist schrecklich und wenig sinnvoll. Wir müssen Unrecht weder bewerten noch vergleichen, um einzusehen, dass etwas moralisch verwerflich ist.
        Ein extremer Veganer bemüht sich „extrem“ unnötiges Leiden zu vermeiden. Was ist daran denn genau verwerflich?

        Lg

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      6. Wenn dich die Bewertung extremer Veganer stört, siehst du dich dann selbst als extremen Veganer? Also fühlst du dich selbst dadurch angesprochen?

        Man kann es so sehen, dass sich jemand extrem bemüht, sicher. Was ich selbst kritisch dabei sehe ist, die Art und Weise wie sich diese Extremität äußert. Wenn es ins Aggressive übergeht, oder jemand ständig das Essverhalten anderer kritisiert und dabei Grenzen überschreitet, dann finde ich wirft das einen negativen Schatten auf die Sache und fördert eben Vorurteile, die dann später wieder sachliche und friedliche Gespräche unmöglich macht.

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      7. Hey 🙂

        Kommt natürlich darauf an, was jemand unter extrem versteht. In unserer heutigen Gesellschaft wird ja alles mögliche als extrem angesehen… Wenn konsequenter Veganismus extrem ist bin ich eben Extremist.
        Das hat aber nichts damit zu tun, andere anzugreifen oder zu verletzen, etc. Veganismus steht für Gewaltlosigkeit, auch gegen Menschen! (Das sollten ja eigentlich nur normale Umgangsformen sein… also für jeden! Da sind wir uns ja einig.)
        Ja, es gibt natürlich (viele) Probleme in der Bewegung (falls man davon überhaupt sprechen kann), und die sollten auch angesprochen und diskutiert werden. Aber eine allgemeine Kritik an Veganern weil diese „blind einer Ideologie folgen“ ist nicht tragbar und falsch. Aber das siehst du, wie ich es verstanden habe, ja genauso.

        Lg!

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      8. Das sehe ich genauso. Man sollte schon differenziert an die Sache heran gehen und nicht alle Menschen einer Gruppierung über einen Kamm scheren.
        Doch ich finde so manche Aushängeschilder des Veganismus dann doch meist fragwürdig. Wenn jemand zum Beispiel nur noch mit Veganern befreundet ist und mit anders Essenden nicht mehr an einem Tisch sitzen kann. Oder wenn auch Veganer unter einander sich mehr Gedanken um die Außenwirkung machen, wenn jemand nicht dem idealen Bild eines Veganers entspricht und der menschliche Aspekt dadurch sekundär wird. Das finde ich extrem im Sinne von oberflächlich und auch von außen betrachtet befremdlich.

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