3 Jahre und warum dieser Blog nicht mehr nur vegan ist…


In den letzten Wochen hat sich in mir und in meiner Einstellung zu dem wie die Dinge bislang waren etwas geändert. Dem einen oder anderen wird es sicher aufgefallen sein, so hat sich auch der Untertitel meines Blogs ein wenig verändert.

Als ich vor etwas über 3 Jahren diesen Blog hier gestartet habe, war es mir in erster Linie ein Anliegen über das Thema Tierhaltung zu informieren und was wir Menschen doch alternativ tun können, um dem entgegen zu steuern. Denn das Internet bietet einfach eine tolle Plattform um die verschiedensten Menschen zu erreichen.
So ging es mir auch darum zu zeigen, dass es nicht schwer ist vegan zu leben. Dass da kein komplizierter Akt dahinter steckt, sondern dass man im Grunde genommen genauso leben kann wie vorher als Mischköstler oder Vegetarier auch.

Dennoch hat sich in letzter Zeit in mir einfach so manches verändert. Denn wie so manch andere Veganer, dass doch am besten alle vegan werden sollten, so habe ich die Sache nie gesehen. Vielmehr ging es mir von Anfang an primär darum zum Nachdenken anzuregen und zu informieren. Bewusstsein für die Thematik zu schaffen. Und wenn jemand sich dabei inspiriert fühlt es mit der veganen Lebensweise zu versuchen, toll. Wenn derjenige weniger Fleisch isst, auch toll. Denn ich war schon immer der Ansicht, dass einfach nicht jeder Veganer werden kann oder möchte. Und bin ich zu streng, fordere alles oder nichts, dann kann das auch gerne mal ins Gegenteil umschlagen, dass Menschen, die sich vielleicht für eine vegane Lebensweise interessieren genau deshalb dieses verlieren.

Die vegane Lebensweise hat in den letzten Jahren einen Aufschwung bzw. regen Zuwachs erlebt. Weit mehr als in den letzten paar Jahrzehnten, als Vegetarier es sogar noch schwer hatten. Folglich ist vegan zu leben noch eine relativ junge Bewegung.
Man kann es wohl auf verschiedene Arten und Weisen betrachten. Die einen werden sagen vegan zu leben sei das einzig Richtige, wir sollten alle so leben. Und wieder andere werden die Sache lockerer sehen und lediglich inspirieren wollen.

Zu Beginn war meine Entscheidung lediglich ab und an eine vegetarische Ausnahme zu machen und es bei 10 Prozent zu belassen. Doch verschiedene Aspekte haben dann doch dazu geführt, dass sich das nun geändert hat. Somit möchte ich mich selbst auch nicht mehr als Veganer bezeichnen, was meine Ernährung betrifft. Vielmehr bewege ich mich aktuell zwischen vegan und vegetarisch. Und das ist es womit ich mich derzeit wohl fühle und was sich in Zukunft auch auf diesem Blog hier wieder spiegeln wird.
Insofern wird es daher, neben veganen Rezepten, auch vegetarische geben.

Ich denke, gerade die Leser, die schon länger hier mit dabei sind, sollten einfach über diese Änderungen im Bilde sein.

 

Foto: Pixabay.com

14 Kommentare zu „3 Jahre und warum dieser Blog nicht mehr nur vegan ist…

  1. Ich finde deine Einstellung dazu gut. Beim Essen sollten man generell mehr Bewusstsein an den Tag legen und wie man sich letztendlich ernährt, muss jeder für sich selber entscheiden und schauen was seinem Körper gut tut. Und eine Entscheidung diesbezüglich ist ja auch nicht in stein gemeißelt.

    Man kann sie immer wieder auf die Umstände und das Leben anpassen. Alles ist ein Versuch wert um heraus zu finden, was gut zu einem passt. Zu verbissen an eine Sachen heran zu gehen tut weder einem selbst noch anderen gut, die man dadurch nervt oder bedrängt.

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    1. Genauso sehe ich das auch. Denn für einen jeden war die Entscheidung hin zu einer veganen oder auch vegetarischen Ernährungsweise im Grunde ein persönlicher Gedanken- sowie Entwicklungsprozess. Und wie du selbst sagst, Entscheidungen sind nicht in Stein gemeißelt. So wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch ändern sich teilweise im Laufe der Zeit die Sichtweisen auf die Dinge. Und das ist auch okay.
      Man sollte, was Ernährung betrifft einfach seinen eigenen Weg finden. Man kann Denkanstöße liefern, sich gegenseitig austauschen und darüber nachdenken, doch eine dogmatische Herangehensweise in der Thematik kann schnell ins Gegenteil ausarten, nervig und bedrängend erscheinen. Und ob das so positiv ist, stelle ich hier mal in Frage.

      Lg

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      1. Da stimme ich dir erneut zu. Dogmatische Herangehensweisen sind meist weder für andere noch für einen selbst angenehm. Ich denke Ernährung hat viel mit „auf sich und seinen Körper“ hören zu tun. Um so weniger man das Wort Verzicht benutz und es ersetzt durch eine bewusste Entscheidung oder weg/ Prozess wird das Empfinden der Situation auch zu etwas ganz anderem gemacht! 👍🏻 ich finde deine Einstellung jeden falls sehr erfrischend. Es ist doch oft so, dass die meisten nur dafür oder dagegen sind. Die Leute in der Mitte sind eindeutig schwieriger zu finden ! 😂

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      2. Ja, das ist leider oft anzutreffen, dass die einen entweder dafür oder dagegen sind. Doch die Welt als Ganzes besteht nicht nur aus schwarz und weiß. Sondern aus vielen verschiedenen Farben. So sehe ich das heute so, dass es für das Thema Tierschutz/vegane Ernährung nicht nur eine einzige Lösung bzw. Wahrheit gibt. Sondern viele verschiedene. So ist auch, je nach Situation, entsprechendes zwischenmenschliches Verständnis nötig. So ist jemand vielleicht familiärem oder sozialem Druck ausgesetzt und kann deshalb nicht vegan leben. Ein anderer vermisst Altbekanntes und für ihn wird es daher wirklich wie Verzicht vegan zu leben. Oder ein wieder anderer hat psychische Probleme oder auch körperliche Probleme, die einen Umstieg auf eine vegane Ernährung schwer machen und wo andere Probleme im Vordergrund stehen.
        So richtig ich mit meiner Argumentation als Veganer auch liegen mag, wenn ich nur auf dies als einzige Wahrheit beharre und alles oder nichts fordere, nehme ich mir und anderen sehr viele Möglichkeiten dazwischen.
        Dasselbe gilt, wenn ich einer Anti-Haltung folge. Teils weil man sich vll von Vorurteilen leiten lässt oder ebenfalls meint im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein. So beraubt man sich jedoch nur selbst der Möglichkeit dazu zu lernen, seine Sichtweise zu erweitern und auch im Kontakt mit anderen positive Erfahrungen zu sammeln.
        Zumindest ist das meine allgemeine Sicht zum Thema ;).

        Aber du hast Recht, wie ich etwas für mich selbst in Gedanken formuliere trägt auch entscheidend zu meinem persönlichen Empfinden bei. :).

        Lg

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  2. Ich finde es toll, dass Du so offen mit Deinen „Kurskorrekturen“ umgehst. Ich würde gern den Tieren zuliebe vegan leben. Es bedeutet aber noch zu viele Einschränkungen für mich im Alltag und es hilft dann auch nur wenigen Tieren, wenn überhaupt. Ich finde, bewußter Umgang mit dem Tierschutz und gesunder Ernährung ist schon viel wert und ich unterstütze auch bewusst (aktiv im eigenen Umfeld und passiv über Spenden an Tierschutzorgs) die Versorgung und die Förderung von Tieren und Tierrechten. Das ist auch ein guter Kompromiss fürs erste für mich. Nobody is perfect.

    Meinen Blog essen589 mit Küchenexperimenten zu pflanzlichen Proteinen habe ich wegen der DSGVO auf privat umgestellt und führe ihn vorerst auch nicht weiter. Ich experimentiere aber weiter mit pflanzlichen Proteinen in der Küche, aber ohne die aufwändige Fotodokumentation. Jetzt poste ich im privaten Modus Fotos von meinem Süssen Kater Steve und habe da einen netten Austausch mit anderen Tierfreunden/innen. Insofern habe auch ich eine Kurskorrektur vorgenommen. Liebe Grüsse vom kleinen Kater Steve und seiner Dosi Jutta 🙂

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    1. Hallo Jutta 😊,

      danke für dein positives Feedback 😊
      Ich finde das Leben ist ein steter Wandel. Insofern ändern sich dann auch mitunter Meinungen und Einstellungen.
      Und gerade in Sachen Tierschutz zählen meiner Ansicht nach auch kleine Veränderungen. Egal in welcher Form. Und bewusster Umgang mit Ernährung ist da schon eine sehr gute Sache. 😊

      Finde ich schön, wenn du auf diese Weise einen netten Austausch gefunden hast und wenn du damit zufrieden bist, dann top 😊💕

      Lg

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      1. Danke Dir und übrigens finde ich die Prozentangaben gut und zeitgemäß. Ich esse mind. 70 % vegan, ca. 20 % vegetarisch und max.10 % totes Tier (Fleisch/Fisch).

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      2. Ja, ich finde man muss es nicht ganz so streng sehen. Und dass du dich zu 70 % vegan ernährst und zu 20 % vegetarisch find ich toll 😊
        Bei mir ist es gerade 80 % vegan 20 % veggie. Und damit bin ich voll zufrieden 😊

        Lg

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      3. Unsere Prozentangaben haben mir noch einiges Kopfzerbrechen gemacht. Zum einen – Prozent wovon? Gewicht, Volumen etc…
        Zum anderen ist doch vegan ein Teilbereich von vegetarisch. Die Unterscheidung liegt ja im wesentlichen bei den tierischen Produkten (Milch, Butter, Käse, Eier) und bei den Flexitariern totes Tier. Ich überlege, ob man nicht besser den Anteil der pflanzlichen Produkte (in Prozent des gegessenen Menge/Gewicht) in der eigenen Ernährung berechnen und zum vergleichen angeben sollte. Was meinst Du dazu?
        Dann wären das bei mir ca. 80 % pflanzlich, 10 % tierische Produkte und max. 10 % totes Tier bei ca. 1-2 kg Essen täglich.
        Das wäre doch auch mal eine Überlegung wert, weil genauer. Was meinst Du?
        Liebe Grüße, Jutta

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      4. Hey Jutta ;),

        finde ich klasse, dass du dir da nochmal Gedanken darüber gemacht hast.
        Ich richtete mich in meinen Prozentangaben primär nach der Gesamtmenge, die ich konsumiere und nach den darin beinhalteten tierischen Produkten wie Käse oder mal was Süßes, das ein Tierprodukt mit beinhaltet. Doch gemessen an der Gesamtmenge in Gramm bzw. Kilogramm, die man täglich zu sich nimmt, wäre das insgesamt genauer, das stimmt ;). So wäre das bei mir derzeit auch ungefähr 80 bis 85 % pflanzlich und 15 bis 20 % tierische Produkte in Form von tierischen Produkten, gemessen an 1-2 Kg Essensvolumen täglich.
        Finde ich sehr interessant, das so zu begutachten ;).

        Lg

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  3. Kann es neunzigprozentige Veganer geben? Nein! Entweder man hält sich an die bestehenden Richtlinien, oder man/frau betreibt Verrat an der Idee.

    Ich selber ernähre mich ganz normal, esse aber deutlich mehr Obst und Gemüse als Wurst-und Fleischwaren, würde mich aber nicht als 68 prozentigen Veganer/Vegetarier oder so bezeichnen.

    Es gibt ja auch keine 90 prozentigen Fußballspieler, die gelegentlich mal die Hand zur Unterstützung einsetzen, sie würden eine rote Karte erhalten und vom Platz fliegen.

    Eine facettenreiche und blumige Umschreibung der eigenen Disziplinlosigkeit hilft nicht wirklich weiter,hier ist Ehrlichkeit gegenüber sich selbst angebracht!

    Schönes Wochenende!

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    1. Ja, kann es 😊. Wenn man sich zu 90 % vegan ernährt, ernährt man sich zu 90% vegan 😊. Es sei denn man sieht die Sache nur schwarz-weiß. Dann gibt es nur alles oder nichts. Verrat und Disziplinlosigkeit. Hauptsache schön negativ 😉.

      Lg

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      1. Hey, das war doch nicht ernst gemeint, nicht einmal zu 10 Prozent! Ich wollte doch nur einen kleinen Beitrag leisten, gegen die Verbissenheit,gegen die Selbstzweifel,und gegen die Humorlosigkeit, die bei dieser Art der Nahrungsaufnahme zu 90 Prozent vorzuherrschen scheint.

        Daher bitte ich um außerordentliche Nachsicht für meine Verfehlung,ich möchte ja mit meinem Geschreibsel keinen Verdruss stiften. Ich verspreche gleichzeitig, dies nie wieder zu tun!

        Schönen Sonntag noch!

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      2. Hallo 😉

        Was deine eigentliche Intention war, geht aus deinen Worten, wenn man sie als solches liest wie sie in deinem ersten Kommentar da stehen, nicht hervor.
        Insofern war das genau eine Spiegelung dessen was einer meiner Gründe ist mich nicht mehr als Veganer bezeichnen zu wollen. Der gegenseitig destruktive Umgang. Seien es Veganer unter einander, oder aber auch von Seiten mancher Mischköstler, indem man sich von Vorurteilen leiten lässt wie eine Personengruppe, und somit eine Einzelperson, wohl ist oder zu sein hat. Und dabei einfach nicht mehr das einzelne Individuum sieht, das diesem Bild vielleicht gar nicht entspricht.
        Aggressivität, Sarkasmus, Vorwürfe, Kraftausdrücke, all diese Stilmittel sind nicht sinnvoll. Egal um welche Thematik es geht und auch ganz gleich zu welchen emotionalen Handlungen man sich hingerissen fühlt. Man sollte sich meiner Ansicht nach stets um einen konstruktiven Umgang mit einander bemühen. Denn alles andere erzeugt oftmals unnötige Negativität.

        Aber ich finde es gut, dass du dich hierbei selbst noch einmal reflektierst ;).

        Schönen Sonntag :).

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